Gedanken zu Avignon
Narzissentage in Avignon
von Inge Hornisch
Mit Narzissen sterben
meine lichten Tage
in dem dunklen Raum,
worin ich einen
Sonnentraum
zurücklasse,
bevor mich ein Zug
ins Wolkenland
des Alltags zurückführt.
In stillem Licht
verglimmt ein Traum,
den ich kurz leben durfte
im Reich der Burgen
und Troubadoure.
Narzissen singen stumm
vom Lichtzauber
heller Mauern einer Stadt.
deren vergangene Spuren
meine Gegenwart wurden.
Sur le pont d´Avignon
Freie Übersetzung
Auf der Brücke von Avignon
tanzen alle, tanzen alle,
Auf der Brücke von Avignon
Tanzen alle herum.
Auf der Brücke von Avignon
sehen alle, sehen alle,
Auf der Brücke von Avignon
sehen alle was vor sich geht.
Auf der Brücke von Avignon
schreien alle, schreien alle,
Auf der Brücke von Avignon
schreien alle, wenn sie mich sehn.
Auf der Brücke von Avignon
rennen alle, rennen alle,
Auf der Brücke von Avignon
rennen alle vor mir weg.
Auf der Brücke von Avignon
töte ich alle, töte ich alle,
Auf der Brücke von Avignon,
kommt keiner der Tanzenden lebend davon.
Auf der Brücke von jeder Stadt,
werd ich warten, werd ich warten,
Auf der Brücke von jeder Stadt,
werden einmal alle tanzen.
Dort, in der Provence ...
Verfasser unbekannt
Dort, wo Zedern und Zypressen stehn, sanft vom Meer her
Winde wehn und die Zikaden musizieren, dort möchte ich mit dir spazieren.
Dort, wo die Abendluft
erfüllt ist mit Lavendelduft,
am Himmel hell die Sterne stehn, dort möchte Hand in Hand ich mit dir gehn.
Dort, wo die Meereswogen sanft ans Ufer schlagen, in Pinien Vöglein in den Schlaf sich klagen
und weiße Möwen kreischend lachen, dort möcht´ mit dir ich Urlaub machen.
Dort, wo sich schroffe Berge stolz erheben, alte Dörfer in den Felsen kleben und Adler in den Schluchten kreisen, dorthin möcht´ ich mit dir reisen.