Halberstadt - Klusfelsen

 

Die Klusberge im Süden von Sachsen-Anhalt (Halberstadt) sind ein beliebtes Ausflugsziel. Die pittoresken Sandsteinfelsen Teufelsstuhl, Fünffingerfelsen und Klusfelsen lassen erahnen, dass das Gebiet vor langer Zeit von einem Meer bedeckt war. Als Fenster in die Erdgeschichte sind die Klusfelsen ein Geopunkt im größten Geopark Deutschlands. Bei dem ca. 3 km langen geologischen Spaziergang

wird die Entstehung der Felsenlandschaft sowie Tier- und Pflanzenwelt der Umgebung. erläutert.

 

Die Einflüsse des Menschen sind unübersehbar. Es gibt in der zerklüfteten Felsformation diverse Hohlräume von teils enormer Größe.

Diese künstlichen Höhlen sind in diesen Ausmaßen einmalig in ganz Deutschland. Wesentliche Teile davon entstanden vermutlich bereits in prähistorischer Zeit. Funde aus der Jungsteinzeit belegen darüber hinaus den frühen Aufenthalt von Menschen im Bereich der markanten Felsen. Eine erste urkundliche Erwähnung der Höhlenräume datiert im Jahre 1070. Im Klusfelsen findet man ein komplexes System von Felsenräumen vor. Der größte Hohlraum wird heute als Wohnung des Klausners bezeichnet. Wenige Meter östlich davon liegt die sogenannte "Kapelle". Dieser Höhlenteil wurde vermutlich einst tatsächlich als Raum für religiöse Zwecke genutzt. Ein tief in den Felsen eingearbeitetes Kreuz deutet auf eine derartige Verwendung hin. Im 16. Jahrhundert soll der Überlieferung zufolge am Klusfelsen eine "Brüderschaft der Hirten und Schäfer" aktiv gewesen sein. Zu den genannten Höhlen gesellen sich noch diverse kellerartige Räume und verschiedene weitere kleinere künstliche Hohlräume im näheren Umfeld.

 

Die Höhlen im Klusfelsen sind in ihrem Bestand bedroht. In der Einsiedlerwohnung mußten schon vor einiger Zeit mehrere Stützpfeiler eingezogen werden. Die Wurzeln der umstehenden Bäume sprengten zudem in der Vergangenheit zusätzliche Risse in den weichen Sandstein. Ein großer Teil der Felsenräume wie "Klause" und "Kapelle" sind heute für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Diverse Stahlgitter an den Felsöffnungen versperren den Weg, geben aber dennoch den Blick in die künstlichen Höhlenräume frei. Dem Wanderer stehen aber trotz alledem noch genügend Felsen und Hohlräume zur Besichtigung zur Verfügung.

 

Vom Klusfelsen aus hat man eine schöne, allerdings teilweise von Bäumen beeinträchtigte Aussicht auf die Umgebung.

Der Klusfelsen stellt auf Grund seiner Einzigartigkeit ein überaus attraktives und zudem leicht erreichbares Ausflugs- und Wanderziel dar. Er ist bisher überregional kaum bekannt und daher derzeit noch ein echter Geheimtipp.

 

 

Quellen:

www.harzlife.de

http://www.dggv.de

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© Silvia Menzel